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Oskar Schindler Grab in Jerusalem: Ein Denkmal der Menschlichkeit

  • Autorenbild: Israel Reiseleiter
    Israel Reiseleiter
  • 20. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Mai

Oskar Schindler, dessen mutige Taten durch Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" weltweite Bekanntheit erlangten, verstarb am 9. Oktober 1974 in Hildesheim. Seinem testamentarischen Wunsch entsprechend fand er seine letzte Ruhestätte in Jerusalem, auf dem katholischen Friedhof am Zionsberg.


Katholischer Friedhof mit Oskar Schindler Grab in Jerusalem
Katholischer Friedhof mit Oskar Schindler Grab

Der Wunsch nach Nähe zu den Geretteten

Oskar Schindlers Wunsch, in Jerusalem bei "seinen Kindern" – den von ihm geretteten Juden und deren Nachkommen – begraben zu werden, zeugt von der tiefen Verbundenheit, die er zu ihnen empfand. Dieser letzte Wunsch wurde ihm selbstverständlich erfüllt. Sein sehr schlichtes Grab trägt die Inschrift, die alles sagt: „Der unvergessliche Lebensretter 1200 verfolgter Juden“.


Das Grab in Jerusalem

Der katholische Friedhof befindet sich an der Südseite des Zionsbergs, entlang der Straße Ma'aleh HaShalom - eingebettet zwischen der imposanten Dormitio Abtei und dem als Blutsacker bekannten Tal.


Betritt man den Friedhof durch das Eisentor (geöffnet montags bis freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr), führt ein gerader Weg mit Treppen bergab, fast bis zum Ende des Geländes. Linkerhand befinden sich die Gräber polnischer Opfer des Zweiten Weltkriegs. Das Grab Oskar Schindlers auf der rechten Seite hebt sich deutlich von den umliegenden, teilweise sehr ungepflegten, Grabstätten ab: Als einziges ist es bedeckt mit zahlreichen kleinen Steinen, eine traditionelle jüdische Geste des Gedenkens. Oftmals legen insbesondere ausländische Besucher dort auch Blumen im Gedenken auf das Grab.


Oskar Schindlers Grab auf dem Zion Berg in Jerusalem
Oskar Schindlers Grab auf dem Zion Berg

Oskar Schindlers Wirken während des Holocaust

Während des Holocausts bewies Oskar Schindler außergewöhnlichen Mut und Menschlichkeit. In seinen Emaille- und Munitionsfabriken im besetzten Polen beschäftigte er jüdische Arbeiter und schützte sie so vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Dabei setzte er am Ende sein gesamtes finanzielles Vermögen ein, um gefälschte Papiere zu beschaffen, hochrangige Nazi-Offiziere zu bestechen, sowie lebensnotwendige Medikamente und Nahrungsmittel auf dem Schwarzmarkt zu erwerben.



Ein Leben nach dem Krieg: Zwischen Not und Anerkennung

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 waren Emilie und Oskar Schindler bettelarm und staatenlos, denn die Tschechoslowakei hatte ihnen die Staatsbürgerschaft aberkannt. Obendrein wurden die Schindlers zur Zielscheibe von Rechts-Extremisten.


Die Retter lebten zunächst von der Unterstützung der jüdischen Hilfsorganisation "Joint", die auch die Auswanderung nach Argentinien finanzierte. Oskar Schindler scheiterte jedoch mit seinen landwirtschaftlichen Unternehmungen. Nachdem sich Emilie und Oskar trennten, kehrte er 1957 hoch verschuldet nach Deutschland zurück und ließ sich in Frankfurt am Main nieder. Auch seine Versuche, eine Zementfabrik aufzubauen, endeten im Bankrott. Sein weiteres Leben war von finanzieller Not und Armut geprägt, gelindert nur durch die Unterstützung des "Joint".



Umzug nach Jerusalem

Im Jahr 1961 besuchte Oskar Schindler erstmals Israel. Über 200 der von ihm geretteten Juden und Israelis bereiteten ihm einen enthusiastischen Empfang. In den folgenden Jahren pendelte er zwischen Frankfurt und Jerusalem, wobei Jerusalem zunehmend zu seiner Wahlheimat wurde.  Inzwischen völlig verarmt und mittellos verbrachte Oskar Schindler seinen Lebensabend in Jerusalem, finanziell unterstützt von Holocaust-Überlebenden und dem damals noch armen Staat Israel.


Oskar Schindler bleibt als "unvergesslicher Lebensretter" in Erinnerung, dessen Grab in Jerusalem ein stilles Mahnmal für Zivilcourage und Menschlichkeit inmitten einer dunklen Epoche der deutsch-jüdischen Geschichte ist.

Oskar Schindler - Ruhe in Frieden!


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7 Kommentare

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Chris
07. Juni
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Für diesen Menschen und seine überwältigende Empathie sind keine Worte zu finden. Ich hoffe, dass er seinen inneren Frieden gefunden hat.

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Gast
30. Apr.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Guter Beitrag zu einem einmaligen Menschen

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Gast
30. Jan.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Er ruhe in Frieden!

"Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt." - Itzhak Stern


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FREE PALESTINE
28. Jan.
Mit 1 von 5 Sternen bewertet.

FREE PALESTINE

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Gast
20. Okt. 2024

Nicht Deutschland, sondern Tschechien hatte Oskar Schindler die Staatsbürgerschaft nach dem Krieg aberkannt. Dies geschah im Rahmen einer breiteren Politik der Vertreibung und Enteignung der Sudetendeutschen nach dem Krieg.

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  • Trip Advisor Israel Reiseleiter Ushi Engel
  • Facebook Israel Reiseleiter Ushi Engel
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