Israel Reiseleiter
Der Garten Gethsemane am Ölberg
Aktualisiert: 9. Sept.
Kaum ein Ort und Name in Jerusalem löst bei Christen so viele Emotionen aus wie der Garten Gethsemane – gerade zu Ostern und der Passion Jesu.
Der Garten Gethsemane liegt am Fuß des Ölbergs gleich neben dem Kidrontal, östlich der Altstadt. Der Name leitet sich vom hebräischen Begriff Gath-Schmanim (Ölpresse) ab, denn in biblischer Zeit wurde hier das Öl für die Rituale am Tempel gewonnen. Eine Obstplantage bezeichnete man damals als einen Garten - ein Blumengarten war nicht gemeint.
In der Zeit Jesus war dies ein Rastplatz zwischen dem Anstieg zum Tempel oder den Ölberg hinauf. Jeder der einmal vom Garten Gethsemane den Ölberg, oder zum nahe gelegenen Löwentor hinauf gestiegen ist, kann sehr gut nach vollziehen, das auch Jesus und die Jünger hier des Öfteren sich im Schatten der Olivenbäume ausruhten.
Nach dem letzten Abendmahl geht Jesus mit seinen Jüngern – außer Judas, vom Zionsberg nach Gethsemane. Er weiß was auf ihn zukommt, aber versucht nicht seinem Schicksal zu entgehen. Die vier Evangelisten berichten das Jesus hier in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, bevor die römischen Wachleute mit der Hilfe des Judas Ischkariot und den Abgesandten des Sanhedrins Jesus verhafteten (Matthäus 26,36-56; Markus 14,32-52, Lukas 22,39-46 und Johannes 18, 1-11).
Auf dem Gelände der Gethsemane Kirche stehen einige uralte Olivenbäume, aber sie sind nicht aus der Zeit Jesus. Denn als die Römer im Jahr 70 n.Ch. die Stadt Jerusalem und den Tempel zerstörten, hatten sie zu diesem Zweck eine Rampe vom Ölberg zum Tempelberg gebaut, und dafür die Bäume abgeschlagen. Aber auch ein verbrannter oder gefällter Olivenbaum treibt schnell wieder aus, und somit sind die alten Bäume vermutlich die Nachkömmlinge aus der Zeit von Jesus.
Beim Anblick der Olivenbäume könnten Christen sich auch daran erinnern, dass sie ein Zweig des Judentums (der Stamm) sind.
Gegenüber dem Eingang ist ein weit größeres Areal des Gartens, das jedoch nur für Reisegruppen mit Feier der Messe oder Gottesdienstes zugänglich ist. Etwas nördlich, gleich neben der Kirche des Mariengrabs liegt die "Grotte von Gethsemane". In dieser Höhle verweilte Jesus mit seinen Jüngern und hier schliefen die Jünger als er sie zurück ließ. Jesus ging "einen Steinwurf weit" (Lk 22,41) um zu bitten, "laß den Kelch an mir vorübergehen, aber nicht mein, sondern Dein Wille geschehe" (Lk 22,42).
Am Ort des Gebets von Jesus steht die "Kirche aller Nationen", auch "Kirche der Agonie", "Todesangstbasilika" oder "Kirche von Gethsemane" genannt. Nach einer byzantinischen und Kreuzfahrer-Kirche wurde die heutige Kirche von Antonio Barluzzi zwischen 1919-1924 gebaut.
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