top of page
  • AutorenbildIsrael Reiseleiter

Absaloms Grab im Kidrontal

Aktualisiert: 5. Mai 2023


Etwas abseits im Kidrontal stehend, unterhalb der jüdischen Gräber am Ölberg, ist das Grab Absaloms, dem rebellischen Sohn von König David, mit seinem kegelförmigen Dach leicht schon von weitem zu erkennen.

Abschalom (auch Absalom oder Avshalom genannt) war ein Halbbruder Salomons, und beide waren Söhne von König David (etwa 1000 Jahre v. Chr.).

Das Familiendrama am königlichen Hofe Davids vor 3000 Jahren wird ausführlich in der Bibel im Buch 2 Samuel 13-18 beschrieben. Auslöser war, dass Amnon, ein weiterer Sohn Davids, seine Halbschwester Tamar vergewaltigte. Zwar verjagte König David seinen Sohn Amnon vom Hofe in Jerusalem, aber Abschalom war damit nicht zufrieden. Voller Zorn tötete er Amnon, und floh anschließend vor David.

Abschalom war überzeugt David sei ein schwacher König und Israel brauche einen starken Herrscher. Somit begann er eine Revolte gegen seinen Vater David. David floh aus seinem Palast auf den Ölberg hinauf, aber sein Heer schlug dann kräftig zurück. Auf der Flucht vor den Soldaten seines Vaters blieb Abschalom mit seinem langen Haar in den Ästen eines Baumes hängen und sein Maultier galoppierte weiter, während er zwischen Himmel und Erde schwebte. Joab, der Hauptmann Davids, nahm ein Speer und tötete Abschalom. Als König David die Nachricht vom Tod Abschaloms erhält, weint er bitterlich um seinen toten Sohn Abschalom.

Das Grab Abschaloms ist architektonisch ein eindrucksvolles Grab und ist darüber hinaus noch in einem ausgezeichneten Zustand. Allerdings stammt es aus der Zeit von König Herodes, und kann somit aus historischer Sicht nicht das Grab des Abschaloms sein.


Aber wer ist denn hier nun begraben? Eine Hypothese ist, das es das Grab vom Enkel Herodes ist: König Herodes Agrippa I, der von 41 bis zu seinemTod 44 der Zeitrechnung König von Judea und Samarien war.

Die Grabanlage war ursprünglich ein unterirdisches Felsengrab, später schlug man aus dem Felsen das 20 Meter hohe Grabmal. Die innere Grabkammer ist nur über eine Leiter erreichbar. Auf dem Oberbau ruht der Kegel, der wie eine geschlossene Blume wirkt. Den krönenden Abschluss bildet eine Lotusblüte. Es weißt große Ähnlichkeiten mit dem Grab von Herodes dem Großen am Herodion auf, da beide aus der gleichen Zeitperiode stammen.

Die jüdische Tradition, dass dies das Grab Abschaloms sei, hatte Folgen: Da Abschalom gegen seinen Vater König David rebellierte, bewarfen Juden als Zeichen der Verachtung für Abschalom das Grab mit Steinen, wenn sie vorübergingen. Über die Jahrhunderte wurde es völlig von Steinen bedeckt, erst die Briten säuberten es. Auch heute trifft man noch auf Juden, die beim Vorbeigehen neben dem Grab ausspucken als Zeichen des Ärgers über Abschaloms verhalten.


Aus christlicher Sicht wurde hier Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, begraben. Eine Inschrift aus dem 4. Jahrhundert wurde 2003 entschlüsselt: "Dies ist das Grab von Zacharias, dem Märtyrer, dem heiligen Priester, dem Vater von Johannes". Die Inschrift ist aus einer Sekundäverwendung des Byzantiniums, als Mönche alte jüdische Gräber im Kiidron-Tal christianisierten.

Der sogenannte Jerusalem Pfad verläuft zwischen Gethsemane und der Davidstadt und führt direkt am Grab vorbei. Der Weg ist etwa in nur 15 Minuten zu gehen.



Darf ich Sie einladen sich meine Touren in Jerusalem anzuschauen?


503 Ansichten0 Kommentare
bottom of page