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  • AutorenbildIsrael Reiseleiter

Haifa: Bahai Weltzentrum am Berg Karmel



Der Berg Karmel, in den Grundfesten des Judentums und Christentums tief verwurzelt, nimmt auch in der Bahai-Religion einen zentralen Platz ein. Während der heiligste Ort der Bahais bei Akko liegt, befindet sich das Weltzentrum in Haifa.


Wahrzeichen der Stadt und UNESCO Weltkulturerbe


Das markanteste Symbol Haifas ist zweifelsohne der Bahai-Schrein mit seiner majestätischen goldenen Kuppel, der auf dem Berg Karmel thront. Umgeben von atemberaubenden hängenden Gärten bietet das Bahai Weltzentrum einen Ort der Ruhe und Inspiration mitten in der geschäftigen Industriestadt. Der Name "Karmel" leitet sich vom hebräischen Wort "Kerem El" ab, was "Weinberg des Herrn" bedeutet. Im Jahr 2008 erkannte die UNESCO das Bahai Weltzentrum am Berg Karmel, bestehend aus dem Mausoleum, oder auch Schrein genannt, und den Gärten als Weltkulturerbe an.



Die Bahai-Religion


Die Bahai-Religion, eine eigenständige monotheistische Weltreligion, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts im Iran. Shogi Effendi, der Hüter der Religion, definierte sie als Verfechterin der Einheit Gottes und seiner Propheten. Die Bahai-Religion strebt nach vorurteilslosem Suchen nach Wahrheit, lehnt alle Formen des Aberglauben und der Vorurteile ab. Sie verkündet in wesentlichen Fragen ihre Übereinstimmung mit der Wissenschaft und sieht in der Religion die höchste Kraft für die Befriedung und den geregelten Fortschritt der menschlichen Gesellschaft. Die Religion setzt sich vehement für gleiche Rechte von Männern und Frauen ein, betont Erziehung und Bildung als Pflicht, gleicht die Extreme von Reichtum und Armut aus und befürwortet die Schaffung einer internationale Sprache für den Weltfrieden.



Der Bab und Baha'ullah


Der Bab, ein Prophet und Ankündiger der Bahai-Religion, wurde 1850 in Schiraz (Persien) der Blasphemie für schuldig befunden und ermordet. Sein Nachfolger Baha'ullah (1817-1892) wird als der vorläufig letzte Bote Gottes betrachtet, der der Menschheit erschienen ist. Er wurde aus dem Iran verbannt und verbrachte sein Exil anfangs in Bagdad, dann in Konstantinopel und wurde dann von den Osmanen in deren Strafkolonie Akko inhaftiert. Dort starb der Baha'ullah in 1892 und wurde in Bahji, der Bahai Anlage nahe Akko, begraben. Sein Werk "Tafel vom Karmel", erläutert unt unterstreicht die Bedeutung des Berges Karmel für die Bahai Anhänger.


Das Mausoleum des Bab und die Bahai-Gärten


Der Bahai'ullah wies seinem Sohn Abdul-Baha einen Platz auf dem Berg Karmel an, um die Überreste des Bab zu bestatten. Der kanadische Architekt William Sutherland Maxwell wurde vom Shogi Effendi beauftragt, den Schrein zu entwerfen. Die Granit-Säulen erinnern an die klassische römische Architektur, die korinthischen Kapitelle an das antike Griechenland, und die Bögen repräsentieren das orientalische Element. Nachdem der Leichnam des Bab fast 60 Jahre heimlich von einem Ort zum anderen gebracht wurde, um sie vor den Schiiten in Persien zu schützen, konnte er 1909 im Mausoleum am Berg Karmel endgültig beigesetzt werden. Später wurde Abdul-Baha ebenfalls hier beerdigt.

Die Bahai-Gärten bieten einmalige Ausblicke, über die Stadt Haifa mit seinem Hafen, der "German Colony", das Mittelmeer und sogar hin bis nach Nazareth und den Libanon. Die 18 Terrassen, basierend auf den 18 Jüngern des Baha'ullah wurden im klassischen persischen Stil angelegt. Der persische Architekt Farbiurz Sahba, bekannt durch den Lotustempel in Indien, entwarf diese Terrassen als hängende Gärten - je 9 unterhalb und 9 oberhalb des Schreins. Die Terrassen erstrecken sich knapp einen Kilometer den Berg hinauf über eine Höhe von 225 Metern, mit einer Breite zwischen 60 bis 400 Meter. Die oberste Terrasse grenzt an die Aussichtsplattform der Louis Promenade, und am Fuß des Berges geht der Vorplatz vor der ersten Terrasse in die historische ehemalige Deutsche Templerkolonie über. Errichtet wurden die Gärten zwischen 1987 und 2001. Sie werden von den Bahai Volontären auf das sorgsamste und liebevoll gepflegt, fast täglich werden zum Beispiel die verblühten Geranien abgeknipst.


Institutionen der Bahai-Religion


Am Fuße des Berges Karmel stehen die im neo-klassizistischen Stil errichteten Institutionen der Bahai-Religion: Das Haus der Gerechtigkeit (die höchste internationale Körperschaft der Bahais), das Internationale Lehrzentrum und das Internationale Archiv zum Studium der Heiligen Texte. Etwa 600 Bahais, einschließlich der Volontäre, verwalten dieses Weltzentrum. Die Anhänger kommen aus diversen Nationen, ethnischen Gruppen, Kulturen, Berufen und sozialen Klassen. Heutzutage zählt die Bahai-Religion weltweit zwischen 6-8 Millionen Anhänger und ist in etwa 200 Ländern vertreten.



Weitere Informationen


Öffnungszeiten, Führungen und weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bahai-Gärten: https://ganbahai.org.il/#



Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat Ihnen gefallen und Ihnen neue Einblicke in die Welt der Bahais und ihr Weltzentrum in Haifa gegeben. Ich freue mich über Ihren Kommentar und eventuelle Anmerkungen.


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